
Wir sollen an Gottes Verheißungen und Zusagen glauben
Es war ein feierliches und würdevolles Ereignis, zu dem die Salvatorianischen Gemeinschaften eingeladen hatten ... und viele Gäste waren auch von weit her gekommen. Die Kirche St. Michael war bis auf den letzten Platz gefüllt - so weit es die coronabedingten Umstände zugelassen hatten. Die geladenen Gäste gingen vorsichtshalber noch ein wenig auf Abstand - doch die Freude und die Dankbarkeit über diesen großartigen Moment, die Seligsprechung von P. Franziskus Jordan am 15. Mai 2021 in Rom, die waren allgegenwärtig zu spüren und verbanden einander inniglich.
Sr. Heidrun Bauer bringt das Reliquiar mit der Reliquie von P. Franziskus Jordan zum Altar. (c) Sr. Heidrun Bauer
Bischof Maximilian Aichern lernte Franziskus Jordan früh kennen
Bischof em. Maximilian Aichern leitete den Dankgottesdienst; schon früh war er den Salvatorianern (und damit auch mit P. Franziskus Jordan) in Verbindung gekommen. "Auch ich kannte den Namen Franziskus Jordan bereits in jungen Jahren durch die Salvatorianer in Gurk in Kärnten, wo ich im Bauernhaus meiner Großeltern väterlicherseits immer gerne weilte", erinnerte sich der Altbischof in seiner Predigt. Deshalb sei es ihm eine besondere Freude, diese Dankesfeier leiten zu dürfen, auch wenn er sich letztendlich doch dazu entschlossen hatte, nicht Salvatorianer, sondern Benediktiner im Stift St. Lambrecht zu werden. Und weiter: "Über die Mitbrüder in Gurk lernte ich auch die Mitbrüder in Wien, besonders in St. Michael, kennen. Und als Diözesanbischof von Linz und Ordensreferent und Sozialreferent in der Österreichischen Bischofskonferenz war ich den Salvatorianern und Salvatorianerinnen sehr dankbar verbunden für ihr Wirken in Seelsorge und Kultur- und Sozialbereichen. Eine Cousine meines Vaters war die Salvatorianerschwester Hemma Prüger von Gurk, die uns verwandten Kindern nicht nur von Jesus erzählte, sondern auch von den salvatorianischen Orden und ihrem Gründer."
Bischofsvikar P. Gerwin Komma SJ. (c) Manu Nitsch
Dann ging Bischof em. Aichern in seiner Predigt auf die Lesung ein, die aus dem Brief an die Epheser (Eph 1,3a. 4a. 13-19A) erfolgt war: "Der Epheserbrief verweist mehrfach auf große Anliegen von P. Jordan, die in den von ihm gegründeten Gemeinschaften auch heute lebendig sind. Das ist beispielsweise das Wissen von der Berufung durch Gott und seinem Auftrag zum Wirken für die Menschen. Der Selige hat klar seine Aufgabe gewusst und darin trotz Hindernissen und Problemen durchgehalten." Der Epheserbrief fordere uns auf, zu sehen, zu welcher Hoffnung man berufen sei.
Provinzial P. Josef Wonisch. (c) Manu Nitsch
Ein Zweites sei das große Vertrauen, das der selige P. Jordan auf Jesus baute. "Wir sollen an Gottes Verheißungen und Zusagen glauben und darauf unsere Hoffnungen richten", so Bischof Aichern im O-Ton.
Die Kirche St. Michael war bis auf den letzten Platz gefüllt - so weit es die coronabedingten Umstände zugelassen hatten. (c) Manu Nitsch
Zum Schluss erinnerte Aichern daran, dass Papst Franziskus hat in einer seiner Ansprachen gesagt habe, der selige Jordan sei ein unermüdlicher Evangeliums-Botschafter gewesen. "Wie sehr die Gemeinschaft des Göttlichen Heilands, die Salvatorianer und Salvatorianerinnen, das ernst nimmt, zeigt, dass mehr als 2.000 Schwestern, Brüder und Patres in rund 40 Ländern der Welt und in vielen Lebens- und Kirchenbereichen wirken. Dabei wird gesehen, dass den Frauen und Männern im Laienstand eine wichtige Aufgabe in ihren Lebenssituationen zukommt", so der Altbischof in seiner Predigt.
Bischofsvikar P. Gerwin Komma: Franziskus Jordan eröffnete Perspektiven
Auch Bischofsvikar P. Gerwin Komma fand berührende Worte des Dankes: "Nur wenige Menschen ahnen, was Gott aus ihnen machen würde, wenn sie sich ihm ganz überließen“, so formulierte einst der Hl. Ignatius von Loyola. Wenn wir auf das Leben von P. Jordan schauen, so gehörte er wohl sicher zu jenen, die zu dieser klaren Ahnung heranreiften." Und weiter: "In seinem Leben verwirklichte sich das Vertrauen auf Gottes Wort von dem der Prophet im Epilog des Deuterojesaia verkündet: „Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.“ (Jes 55,11b) Auch eröffne-te es für viele andere begeisterungsfähige Menschen Perspektiven, die Leben, ja Ewiges Leben bedeuteten." Und an die Salvatorianischen Gemeinschaften gerichtet: "Von Anfang an aber standet ihr nicht nur „Dienst für die Menschen“, sondern habt ihn vor allem „für und mit den Anderen“, auf Tuchfühlung mit den Konditionen ihres Lebens, ge-lebt und geleistet." Dafür danke er ihnen "im Namen unseres Erzbischofs Christoph Kardinal Schönborn und der Kirche von Wien".
Unter den zahlreichen Besucherinnen und Besucher konnten die Gastgeber Provinzial P. Josef Wonisch, Provinzleiterin Sr. Patricia Erber und Laien-Provinzleiterein Martina Patzl auch den ehemaligen Vorsitzenden der Superiorenkonferenz Abt em. Christian Haidinger, Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, und Peter Bohynik, Geschäftsführer der Österreichischen Ordenskonferenz, begrüßen. Außerdem freuten sie sich über die Anwesenheit von Abt Maximilian Heim (Stift Heiligenkreuz), Provinzial P. Martin Pastrňák (Kreuzherrenorden), Rudolf Luftensteiner (Vorsitzender Institut der Orden), Maria Habersack (Geschäftsführerin VOSÖ) und Sr. Cäcilia Kotzenmacher (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende VOSÖ).
Manuel Schuen, Leiter des Ensemble Vox Archangeli. (c) Manu Nitsch
Das Ensemble Vox Archangeli (www.voxarchangeli.at) führte stimmgewaltig unter der souveränen Leitung von Manuel Schuen durch den Dankgottesdienst. Die Sieber-Orgel wurde von Andreas Schweiger gespielt.
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