
Charity Kunstauktion der Salvatorianer schließt mit erfolgreichem Ergebnis
„Wir möchten uns an erster Stelle bei den Künstlerinnen und Künstlern bedanken, die uns ihre Werke für unsere Charity-Auktion zur Verfügung gestellt haben“, zeigte sich Provinzial P. Josef Wonisch in einer ersten Reaktion dankbar. Großen Anteil an diesem Erfolg hatte auch das Dorotheum als Kooperationspartner bzw. die einzelnen Sponsoren und Helferinnen und Helfer. „Nicht zuletzt gilt unser Dank insbesondere den Käuferinnen und Käufern, die durch den Erwerb der Kunstwerke unsere Sozialprojekte unterstützen“, so Provinzial Wonisch.
Erlös kommt zwei Sozialprojekten zugute
Der exakte Erlös der Auktion wird, wenn der Nachverkauf abgeschlossen und alle Ausgaben beglichen sind, mit Ende des Jahres von Lukas Korosec, Missionsprokurator der Salvatorianer und Initiator der Kunstauktion, bekanntgegeben. Vorausblickend rechnet er mit einem Reingewinn von rund 40.000 Euro, die zwei Sozialwerken, die die Salvatorianer unterstützen, zugutekommt:
- Dem Frauenhaus der Caritas in Temeswar in Rumänien sowie dem
- Bildungsprogramm der Salvatorianer im Elendsviertel Catia in Caracas in Venezuela.
Frauenhaus in Temeswar: Schutz vor Gewalt
Das Frauenhaus in Temeswar bietet Frauen Schutz, die vor Gewalt fliehen müssen. Eine Betroffene ist die Rumänin Anna (Name geändert). Sie ist 25 Jahre alt und hat eine fünfjährige Tochter. Die letzten sieben Jahre lebte sie in Spanien, gemeinsam mit dem Vater des Kindes. Doch seit dem Frühjahr 2020 hatte sich die Beziehung zum Schlechteren geändert, und letztendlich wurde Anna Opfer von häuslicher Gewalt.
Im Sommer flüchtete sie zurück in ihr Heimatland Rumänien, erzählt Herbert Grün, Geschäftsführer der Caritas Temeswar. Seit Ende August lebt Anna nun im Frauenhaus. Ihre Tochter besucht den Kindergarten, aber leider versteht sie kein Rumänisch. „Wir hoffen, dass sie mit der Zeit auch ihre Muttersprache lernen wird“, so Herbert Grün. Im Frauenhaus erhalten die junge Mutter und ihre Tochter psychologische und soziale Beratung. Sobald sich Anna bereit fühlt, einen Arbeitsplatz zu suchen, wird ihr auch dabei geholfen.
Venezuela: 6.000 Menschen werden betreut
Es ist gar nicht so leicht, P. Luis Domingo Diaz, den Leiter des salvatorianischen Projektbüros „SOFIA Venezuela“, der die verschiedenen Sozialwerke des Ordens in Catia in der Nähe von Caracas leitet und koordiniert, zu sprechen. Die Kommunikation mit Venezuela bricht immer wieder zusammen.
Vor zwei Tagen erreichte uns dennoch ein E-Mail von P. Luis:
„Nach anderthalb Jahren der Pandemie in unserem Land sind noch nicht einmal 30 Prozent der nationalen Bevölkerung geimpft, es gibt immer noch keinen Unterricht in Schulen oder Universitäten. Diese schwierige Situation ist der Grund, warum unsere Projekte weiterhin die am stärksten gefährdeten Stadtviertel in Catia unterstützen. Derzeit betreuen wir etwa 15 Hilfs- und Entwicklungsprojekte in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Bildung. Die Projekte laufen grundsätzlich gut, wir betreuen aktuell rund 6.000 Menschen direkt, mit einem Arbeitsteam von etwa 120 Personen. Trotzdem stehen wir vor vielen Herausforderungen: Eine davon ist zweifellos die politische und soziale Situation, die das Land durchmacht. Es gibt keine wirtschaftlichen Garantien, die Inflation ist sehr hoch und die offizielle Währung wird zunehmend abgewertet; eine weitere Herausforderung ist die Kontinuität der Projekte, wir müssen mehr Entwicklungsprojekte in Betracht ziehen, die Arbeitsplätze für die ärmsten Menschen schaffen. Es ist auch nicht einfach, unsere Arbeitsteams aufrechtzuerhalten, da es immer schwieriger wird, finanzielle Mittel für die Zahlung von Gehältern und Honoraren zu beschaffen.“
Auf die Frage, wie es dem Bildungsprogramm in Caracas geht, das durch die Charity-Kunstauktion in Wien seit 2015 gefördert wird, schreibt uns P. Luis:
„Den Teilnehmer*innen unserer Workshops geht es gut, dieses Jahr wurden alle Ausbildungsaktivitäten wieder aufgenommen, derzeit haben wir fast 500 Studierende an drei Standorten. Es gab auch Herausforderungen, Wettbewerbe von zu Hause zu veranstalten und die Vorteile digitaler Medien zu nutzen. Die finanzielle Hilfe aus Österreich ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung für dieses Projekt; ein Inklusionsprogramm für Menschen mit Behinderung ist nun auch darin enthalten, ein neues wunderbares Projekt mit 30 Teilnehmern.
Von den Geldern, die Anfang dieses Jahr 2021 geschickt wurden, können wir dieses Quartal noch bis Dezember 2021 abdecken, und mit der Unterstützung für das nächste Jahr werden die beiden zuvor erwähnten Programme erneut sichergestellt. Dafür danke ich herzlichst.“