Friede ist mehr als nur ein Wort: Das "Salvator weltweit" 24/25 ist da!
Die Salvatorianerinnen und Salvatorianer, die sich weltweit für Friedensprojekte engagieren, stehen vor großen Herausforderungen. Gewalt und Kriminalität sind in den Gebieten, in denen Ordensfrauen und -männer arbeiten, oft an der Tagesordnung. Hinzu kommt die dringende Notwendigkeit, Menschen in Krisensituationen wie Hunger und Armut zu unterstützen. Darüber hinaus müssen sie mit kulturellen und religiösen Spannungen umgehen, um den interreligiösen Dialog und den Frieden zu fördern. Die Sicherstellung von Ressourcen und Unterstützung für ihre umfangreichen Bildungs- und Sozialprojekte stellt ebenfalls eine ständige Herausforderung dar.
Highlights aus dem Inhalt:
Konflikt im heilgen Land
In den Medien werden viele Konflikte, die das Leben vieler Menschen tiefgehend beeinflussen, einfach ignoriert oder erscheinen selten in den Nachrichten. Online-Berichte zeigen oft eine Vorliebe für Themen wie das neueste iPhone, anstatt sich auf humanitäre Krisen zu konzentrieren. Viele bedeutende Krisen verschwinden aus den Schlagzeilen. In schwierigen Zeiten sehnen sich die Menschen nach positiven Nachrichten, und lang anhaltende Konflikte verlieren an Neuigkeitswert. Neue Krisen und Naturkatastrophen, insbesondere der Klimawandel, beanspruchen unsere Aufmerksamkeit.
Die Konflikte im Heiligen Land, insbesondere die Situation in Gaza, sind äußerst besorgniserregend. Bereits vor dem 7. Oktober 2023 war die humanitäre Lage dort prekär, gekennzeichnet durch hohe Arbeitslosigkeit und miserable Lebensbedingungen. Die Bevölkerung leidet unter dem Einfluss der Hamas und einer strikten Blockade. Anhaltende Konflikte und die Angst vor weiteren Eskalationen prägen den Alltag.
Im Westjordanland herrscht eine dramatische Situation, sowohl wirtschaftlich als auch sozial. Trotz der Empfehlung zur Neutralität ist es schwer, angesichts des Leids und der Ungerechtigkeit nicht Partei zu ergreifen. In Emmaus unterstützen sich die Menschen gegenseitig, obwohl die Lage durch anhaltende Konflikte bedroht ist. Das Altenpflegeheim Beit Emmaus ist ein Ort der Hoffnung und Unterstützung inmitten dieser Spannungen.
Die Salvatorschule in Nazareth ist ein herausragendes Beispiel für Bildung und gegenseitigen Respekt trotz der schwierigen Umstände im Land. Bildung eröffnet Wege zu einem friedlicheren Zusammenleben. Frieden ist die einzige Option, und in der jüdischen Tradition gibt es das Konzept des Tikkun Olam, das Streben nach Verbesserung und Heilung der Welt.
Schmerz, Enttäuschung und Misstrauen prägen zwar die Konflikte, doch die Chance auf Frieden könnte größer sein als je zuvor. Der Blick durch die Zweige eines Olivenbaums symbolisiert die Hoffnung auf eine neue Ära des Friedens und der Versöhnung.
Lernziel Frieden
Im Oktober 2024 reisen etwa 1.300 Schülerinnen und Schüler zweier Gymnasien aus Bad Wurzach und Steinfeld nach Rom, um das 100-jährige Bestehen ihrer Schulen zu feiern. Diese Gymnasien, die von der Salvatorianer-Ordensgemeinschaft gegründet wurden, stehen für das salvatorianische Bildungsprogramm und sind Teil eines weltweiten Netzwerks von Bildungseinrichtungen.
Der Gründer, P. Franziskus Jordan, eröffnete 1881 den Orden und begann, junge Männer auszubilden. Die Bedeutung von Bildung in der Gemeinschaft ergibt sich aus dem Bedarf, qualifiziertes Personal zu haben, um den Glauben weltweit zu stärken und den Menschen durch die Begegnung mit Jesus Christus Sinn zu vermitteln.
Einer der ersten Missionierungsorte war Indien, wo 1890 die ersten vier Missionare hingesandt wurden. Heute gibt es dort fünf Schulen, einschließlich der Christ Jyoti School in Nagaon, Assam. Ein Freiwilliger berichtet von der kulturellen Vielfalt dieser Region, die sich in unterschiedlichen Stämmen, Kulturen und Religionen zeigt.
1983 wurde die Christ Jyoti School in Nagaon von George K. Prakash gegründet und wuchs trotz anfänglicher Widerstände rasch. In Dhing entstand eine weitere kleinere Schule, die ebenfalls erfolgreich wurde.
Im Jahr 2009 war P. Georg Fichtl SDS, der Autor des Artikels, selbst in Nagaon und beschrieb seine Eindrücke von der Schule, welche die Unterschiede zwischen Armen und Reichen überbrückt und in einer nichtchristlichen Umwelt gedeiht. Er betonte die Disziplin und die herzliche Atmosphäre an der Schule, die sowohl Christen als auch Nichtchristen anzieht.
Die Salvatorianer sind eng mit dem Schulbetrieb verbunden und leben in einer Gemeinschaft rund um die Schule. Sie unterstützen auch eine Siedlung für sozial Schwächere, deren Kinder nun die Möglichkeit haben, der Armut zu entkommen.
1995 kaufte Pater Prakash Land für ein landwirtschaftliches Ausbildungszentrum, was später in ein Internat umgewandelt wurde. Dies ermöglicht vielen katholischen Kindern den Schulbesuch und trägt zum besseren Miteinander mit der muslimischen Nachbarschaft bei.
Die Christ Jyoti School ist Teil eines globalen Schulnetzwerks, das beim Generalkapitel 2012 in Krakau betont wurde. Dort entstand eine Partnerschaft mit der Salvatorschule in Berlin und den Gymnasien in Bad Wurzach und Steinfeld, das German-Indian-Partnership-Programm (GIPP). Dieses Programm fördert Projekte und gegenseitige Besuche, um die Zusammenarbeit und das Verständnis zu verbessern.
FUSEMPAZ – Ein Projekt der Salvatorianer in Kolumbien
In Cali, Kolumbien, bietet das Projekt Fusempaz, das von den Salvatorianern ins Leben gerufen wurde, bedürftigen Kindern Hilfe und Hoffnung. Gegründet 2007 von P. Guillermo Mesa Velásquez, zielt Fusempaz darauf ab, das Leben der Kinder durch Bildung, Kultur und soziale Unterstützung zu verbessern und ihnen einen sicheren Ort fernab von Gewalt zu bieten.
Unter der Leitung von P. Carlos Imbachi konzentriert sich das Programm auf Bildung und Freizeit, bietet Nachhilfe, Musik- und Tanzunterricht, Sportprogramme sowie Workshops zu Gewaltprävention an. Es gibt auch ein Mentorenprogramm, in dem ältere Jugendliche als Vorbilder für Jüngere agieren.
Fusempaz legt einen Schwerpunkt auf die Prävention des Konsums psychoaktiver Substanzen und arbeitet mit über 120 Kindern und ihren Familien. Semilleros de Paz bietet einen geschützten Raum für emotionale und soziale Unterstützung, einschließlich Familien- und psychologischer Beratung. Kulturelle Angebote helfen den Kindern, ihre Talente zu entdecken und sich ganzheitlich zu bilden. Zusätzlich stehen eine Bibliothek und Ludothek für Bildung und Freizeit zur Verfügung.
Die Arbeit von Fusempaz ist ein Beispiel dafür, wie Frieden aktiv in einer Gemeinschaft gefördert werden kann. Die betreuten Kinder und Jugendlichen lernen, selbst Friedensbotschafter zu sein. Unterstützung von außen hilft, Projekte wie Fusempaz aufrechtzuerhalten und zu erweitern, um Hoffnung und Frieden weiter zu fördern.
Pater Berno Rupp - ein Mann des Friedens
P. Berno Rupp setzte sich in Temeswar für die Bedürftigen ein, unabhängig von ihrer Konfession oder ethnischen Zugehörigkeit. Er verteilte Hilfsgüter aus Deutschland, wie Sonnenblumenöl, Zucker und Mehl, an verschiedene Gemeinden in der Gegend, darunter auch an die jüdische Gemeinde. Seine Verteilung der Güter unter die verschiedenen Glaubensgemeinschaften, einschließlich Pfingstlern, Baptisten, Lutheranern und Orthodoxen unterschiedlicher Nationalitäten, zeigte sein Engagement für Gleichheit und seinen Einsatz für Frieden. P. Berno erkannte keine Grenzen zwischen den Konfessionen an und hatte eine gute Beziehung zu Vertretern anderer Kirchen und Glaubensrichtungen.
Er unterstützte auch Projekte, die sich nicht auf eine bestimmte Kirchengemeinde oder Konfession beschränkten, wie das Kinderkrankenhaus in Temesvar und ein Haus für Mädchen aus der Straßenkinderszene. P. Berno war ein Mann des Friedens, der sich sein Leben lang für den Frieden und die Unterstützung der Bedürftigen einsetzte. Sein Handeln war von dem Glauben bestimmt, dass kein Mensch verloren gehen darf, und er war überzeugt davon, dass der Weg zum Weltfrieden mit kleinen Schritten, wie der gerechten Verteilung von Gütern, beginnt.
Diese und viele weitere interessante Artikeln und Beiträge finden Sie im aktuellen "Salvator weltweit", das Sie hier als PDF downloaden können.