
P. Josef Wilfings #Inselpost Nr. 30: Philippinen, Spanien, Österreich und Rumänien
Liebe Freunde und Bekannte,
jetzt beginne ich diesen Brief bereits das vierte Mal. Ich bin inzwischen in Österreich gelandet und war auch viel unterwegs und habe die Ostern in Bad Radkersburg und Straden verbracht. Für die Philippinen blicke ich auf eine relativ nasse Trockenzeit zurück. Die Hitze hat auf sich warten lassen, sodass ich ihr letztlich entkommen bin. Weder in Österreich noch in Madrid habe ich bis jetzt unter Hitze gelitten. Auf dem Weg nach Österreich habe ich in Madrid Station gemacht, um unsere fünf Studenten zu besuchen, die dort ihr Theologiestudium absolvieren. Ich konnte unsere Kantorin von Temesvar treffen, die dort verheiratet ist. Und ich nutzte die Gelegenheit mit einem Studenten nach Segovia zu fahren, um das Grab von Johannes vom Kreuz zu besuchen.
Römisches Aquädukt in Segovia. (c) P. Josef Wilfing
Talon liegt schon weit hinter mir. Trotzdem möchte ich ein paar Erinnerungen teilen. Hier macht sich die Anwesenheit von P. Dominic bemerkbar. Er hat mit Hilfe der Brüder begonnen, den Garten zu aktivieren und die Umgebung des Hauses zu verschönern. In einer Ecke des Innenhofs hat er einen kleinen Pool für Fische eingerichtet und vor zwei Tagen Küken gekauft. Die alte Serie von Hühnern war ausgestorben (worden). Dinge dieser Art waren nie meine Arbeit. Weil die Kokospalmen alle Nährstoffe aufsaugen und die Erde unfruchtbar machen, hat er Erde mit Hühnermist gemistet und in alte Autoreifen gefüllt und nach unten hin abgedichtet. Nach seiner Erfahrung kann man Gemüse bereits nach zwei Wochen ernten. Irgendwann werden wir wieder mit der Fütterung von Schweinen beginnen, die vor einem halben Jahr alle verendet sind, weil eine Krankheit herrschte, die sich stillschweigend ausgebreitet hatte.
Gestaltung unseres Eingangs für das Mondneujahr (vietnamesisches Neujahr). (c) P. Josef Wilfing
Neujahr
Die vietnamesischen Ordensleute von Tagaytay und Umgebung haben ihr Neujahrsfest wieder bei uns begangen. Sie sagen „Mondneujahr“ und nicht „chinesisches Neujahr“. Die Freundschaft dieser zwei Staaten ist ziemlich unterkühlt, weil der große Nachbar Ansprüche auf verschiedene Gebiete stellt und teilweise bereits von der Welt unbemerkt realisiert hat. Das aber hat aber die Feier nicht beeinflusst.
Vikariatskapitel
Jedes Generalkapitel verlangt von den Einheiten ein Kapitel zur Vorbereitung und eines zur Nachbereitung, wo dessen Entscheidungen umgesetzt werden sollen. Zudem standen bei uns die Neubesetzungen der Ämter an. Da sich das neue Generalat aber erst im April wieder trifft, werden wir erst später über die Ernennungen unterrichtet werden, und erfahren, was sich bei uns alles ändern soll. Als Gäste waren präsent der neue Generalsuperior, P. Christopher Kowalczyk, der bereits von 2010-2012 Superior auf den Philippinen gewesen war, und der neue Generalmissionssekretär, P. Adam Ziółkowski.
Blick in das Plenum des Kapitels. (c) P. Josef Wilfing
Tanza
Seit den Messen vor Weihnachten helfe ich an manchen Sonntagen in der Pfarre Tanza. Die Pfarre hat mit der Pfarrkirche etwa sechzehn Seelsorgestellen. Am Wochenende braucht er jegliche Hilfe. Ich lasse mir die Predigten von Sr. Lishiel oder von einem unserer Studenten übersetzen und lese dann vor. Ich würde verständlich lesen, sagen die Leute, auch wenn ich selbst nicht immer verstehe, was das einzelne Wort gerade bedeutet. Die Menschen sind sehr großzügig. Damit und mit der Sorge um das Geld ist ein Großteil meiner Zeit aufgebraucht. Auf den Philippinen gibt es zwei große religiöse Feiertage. Der erste ist dem Schwarzen Nazarener gewidmet, das an den Transfer der Statue von der Augustiner- zur Quiapokirche in Manila erinnert, das von mehr als einer Million Menschen begleitet wird. Das zweite ist das Fest des Santo Nino of Cebu, das mit vielen lokalen Prozessionen, Tanz und symbolischen Kämpfen auf der Straße gefeiert wird. Hier seht ihr zwei Gruppen der Prozession in Tanza.
Zwei Prinzessinnen mit ihren Gruppen. (c) P. Josef Wilfing
Puso sa Puso
Unsere Schule für Schulabbrecher mit den zwei Standorten am Rande von ärmeren Vierteln der Stadt läuft gut. Derzeit sind zwei Freiwillige aus Österreich aktiv und beschäftigen sich mit Vorschulkindern, um sie auf die Schule vorzubereiten. Im Bild: Gruppenfoto nach einer Mal- und Tanzstunde.
Gruppenfoto nach einer Mal- und Tanzstunde. (c) P. Josef Wilfing
Philippinen
Zwischen den Philippinen und China herrschen Spannungen das südchinesische Meer oder die westphilippinische See betreffend. Seit ein paar Monaten tauchte plötzlich ein Anspruch Chinas auf eine der größeren Inseln der Philippinen, Palawan auf. Vor ein paar Tagen wurde ein Riff in der philippinischen ökonomischen Zone vom chinesischen Militär besetzt, das nahe einem philippinischen Stützpunkt liegt. China kritisierte mehrmals die Stationierung von amerikanischen Mittelstreckenraketen. Die Spannungen wachsen im Schatten des amerikanischen Wirtschaftskrieges. …
Inhaftierung von Duterte
Expräsident Duterte wurde von der philippinischen Polizei verhaftet, weil ein Haftbefehl des internationalen Strafgerichtshof vorlag. Die Familien der Opfer des sogenannten Drogenkrieges sehen das als einen Akt der Gerechtigkeit, für das Land bringt das allerdings Spannungen zwischen dem Norden und dem Süden mit sich. Fast gleichzeitig läuft ein Amtsenthebungsverfahren gegen seine Tochter Sarah Duterte, dessen Ausgang offen ist. Der Präsident Marcos steht für den Norden (Provinz Illocos Norte), die Dutertes für den Sünden (Davao, auf Mindanao). Damit haben sie während der Wahlen eine oberflächliche Einheit demonstriert, die jetzt zu bröckeln beginnt.
Ich wünsche euch viel Glück und Segen und im Nachhinein frohe Ostern. Bleibt gesund und zuversichtlich!
P. Josef
Talon, Amadeo, Philippinen und Timisoara
zum 27. April 2025