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P. Salvator Mselle und Provinzial P. Josef Wonisch feierten P. Albert Gabriels (mitte) 60-jähriges Priesterjubiläum

P. Albert Gabriel feierte 60-jähriges Priesterjubiläum

28.04.2022

Am Samstag, 23. April 2022 feierte P. Albert Gabriel sein 60-jähriges Priesterjubiläum in der Pfarre St. Peter am Wimberg in Oberösterreich. Die Festpredigt hielt Provinzial P. Josef Wonisch.

Lieber Jubilar P. Albert,

liebe große bunte Feiergemeinschaft aus nah und fern inklusive der Mitbrüder in der priesterlichen Sendung – versammelt in der Pfarrkirche von St. Peter am Wimberg.

 

Hier wurdest du eingegliedert in das weltweite Volk Gottes durch Taufe, Erstkommunion und Firmung. Und hier bist du auch vor 60 Jahren zum Priester geweiht worden, um dem Volk Gottes zu dienen.

 

Heute feiern wir mit dir, lieber Albert, eine besondere Art des Erntedankes. Du schreibst ja in der Einladung zum Fest: Mit großer Dankbarkeit darf ich auf 60 Jahre priesterliches Wirken zurückblicken. Wer denkt wird dankbar.

 

60 Jahre gelebte Zeit sind immer das Staunen über die Gegenwart Gottes in den Veränderungen der Zeit. Der Mensch bleibt derselbe, auch wenn er nach 6 Jahrzehnten nicht mehr der gleiche ist. Ein Jubiläum rückt in den Blick, was bleibt.

 

P. Albert Gabriel feierte am 23. April 2022 sein 60-jähriges Priesterjubiläum

(c) Alexander Mittermayr

 

Es ist nicht die Bilanz von Leistungen, sondern die gelebte Bereitschaft, der Einladung des Evangeliums zu trauen: Fürchtet euch nicht - „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch!“ (Joh 15,4)

 

60 Jahre priesterlicher Dienst – das ist persönliche Lebens- und Glaubens-geschichte in einer bewegten Kirchengeschichte mit Aufbrüchen und Um-brüchen des II. Vatikanischen Konzils, mit Euphorie und Ernüchterung, mit Zeiten des Wachsens und Reifens, mit Zeiten des Wartens und beinahe Stillstandes. Beides gehört zusammen, damit Berufung in die Tiefe geht.

 

Wer damals zum Priester geweiht wurde, ist mit der Botschaft des Aggiornamento aufgebrochen. Den Glauben ins Heute zu tragen, „die Zeichen der Zeit zu verstehen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten“ Kritisch zu sein im Sinne der Unterscheidung der Geister, was mehr zum Leben und zur Freiheit führt.

 

Heute wollen wir bewusst für das viele Gute danken, das du, lieber Albert, getan hast bzw. das durch dich geschehen ist. Ich darf das jetzt mit dir und für uns alle hier tun, der ich dir Anfang September 1962 zum ersten Mal begegnet bin. Du als frischgeweihter Priester und Präfekt aus dem Mühlviertel stammend und ich als schüchterner Bauern-Bua aus der Südoststeiermark und Neuling im Internat der Salvatorianer in Graz am Lindweg.

 

P. Albert Gabriel feierte am 23. April 2022 sein 60-jähriges Priesterjubiläum

(c) Alexander Mittermayr

 

Danken möchte ich dir für die Freude, mit der du deinen Dienst getan hast und bis heute tust. Der Grund der Freude und der Dankbarkeit liegt in Jesus Christus, dem Heiland der Welt, der dich gerufen und gesandt hat, auf den du dich eingelassen und dem du dich vorher schon als Salvatorianer in den Gelübden bei der sog. Profess versprochen, ja geweiht hast.

 

Papst Franziskus sagte in der Predigt zur Chrisammesse 2014: „Der Herr hat uns in Christus mit dem Öl der Freude gesalbt, und diese Salbung lädt uns ein, dieses große Geschenk – den Frohsinn, die priesterliche Freude – zu empfangen und sie uns zu eigen zu machen. (...) Ich finde drei bedeutsame Wesensmerkmale in unserer priesterlichen Freude: Es ist eine Freude, die uns salbt (nicht etwa uns „einölt“ und uns salbungsvollheuchlerisch, glanzliebend und selbstgefällig glatt macht), es ist eine unvergängliche Freude, und es ist eine missionarische Freude, die auf alle ausstrahlt und alle anzieht.“

 

Albert, das ist bei dir sehr spürbar: Du warst und bist Priester aus Passion – aus großer Leidenschaft und mit großer Freude.

 

Ich glaube, dass dir daher auch der Apostel Thomas sehr sympathisch und nahe ist, der uns heute am 2. Ostersonntag so klar mit seinem Glaubensweg vor Augen gestellt wird. Thomas gibt sich nicht mit den Erzählungen seiner Freunde zufrieden. Er möchte selbst mit dem Auferstandenen in Berührung kommen. Dabei geht es nicht um Argumente, sondern um eine lebendige Beziehung. Das Schöne ist, dass Jesus dieses Bedürfnis sehr ernst nimmt und ihm soweit entgegenkommt, dass er glauben kann. Es zeugt von einer tiefen Beziehung zwischen beiden. Jesus kennt Thomas gut, er weiß um seine Lebensgeschichte, seinen Charakter, auch seine Verwundungen und Schwächen. Thomas sucht gerade die Berührung mit den Wunden Jesu. Ein Auferstandener ohne Wunden wäre für ihn nicht derselbe Jesus, den er kennen und lieben gelernt hat. Auch das ist eine Auferstehungserfahrung, dass es möglich wird, Wunden zu zeigen. Und so wird die Berührung zwischen den Wunden Jesu und den Verwundungen des Thomas zum Fundament eines tragfähigen Glaubens an die Auferstehung. In ihm und seinem Weg findest du dich als Glaubender und Priester wieder.

 

P. Albert Gabriel feierte am 23. April 2022 sein 60-jähriges Priesterjubiläum

(c) Alexander Mittermayr

 

Wer und was ist denn ein Priester heute?

 

Ich möchte nach fast 41 Jahren Priestersein sagen: Ein Priester ist kein Engel, - er ist ein Mensch wie andere auch: Selbst ein Suchen-der, Ringender, Müh-seliger, Beladener… Gott sei Dank sehen wir heute den Priester nüchterner als je zuvor. Er ist nicht mehr der Hochwürden, wohl aber steht hinter jedem Menschen Würde, die auch ein wesentliches Element für die Priester ist. Und: Er ist jemand, der unter dem Auftrag Gottes steht wie jeder andere Getaufte auch; er hat nicht eine höhere, sondern eine andere Berufung. Die Bibel sagt uns: „Derselbe ist der Herr, dasselbe ist das Ziel, anders ist die Aufgabe.“ In der Erklärung der Orthodoxen Liturgie heißt es sinngemäß: Der Priester zieht zum Gottesdienst das Messgewand an, nicht, um sich vom Volk zu unter-scheiden, sondern, um sich bei dem, was er hier tut, von sich selbst zu unterscheiden.

 

In der Weiheliturgie sagt der Bischof zum Weihekanditaten: „Bedenke, was Du tust, ahme nach, was Du vollziehst und stelle Dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes!“ Wir Priester werden daran gemessen, ob wir die Menschen zum Geheimnis Gottes heranführen und begleiten und somit zur Schönheit und Strahlkraft des Glaubens in allen Niederungen des Lebens. Also, ob wir Menschen in die größere Freiheit der Kinder Gottes oder in größere Abhän-gigkeit führen. Paulus schreibt den Korinthern: „Wir wollen ja nicht Herren über euren Glauben sein, sondern wir sind Helfer zu eurer Freude“ (2 Kor 1, 24).

 

Zurück zum Evangelium: Der Auferstandene haucht die verängstigten Jünger an und sagte: Empfangt den Heiligen Geist! Lieber Albert, du bist bis heute so ein zutiefst vom Geist Gottes angehauchter und ein vom „aggiornamento“ des 2. Vatikanischen Konzils bewegter Priester und Salvatorianer. Es geht dir leidenschaftlich um das Heute, um das Hier-und-jetzt-Leben mit seinen Herausforderungen und Einladungen – du hast die außergewöhnliche Gabe, die „Zeichen der Zeit“ zu lesen, sie zu interpretieren und klar darauf zu antworten. Dabei waren dir Konventionen, Autoritäten, unabänderliche Sachzwänge eigentlich ziemlich wurscht.

 

Dir ging es für uns Salvis um Bewährung, nicht um Bewahrung – auch da hast du schon bei den Ordensinternaten in Graz Pionierarbeit geleistet. Die erste Zeit in Graz war nicht nur Internat, sondern auch Religionsunterricht am 1. BG, und damit verbunden die KSJ mit Prof. Ingomar Tratz. Und du konntest alles miteinander verbinden und integrieren. Davon haben viele junge Menschen profitiert, bis heute. Ich persönlich bin dir sehr dankbar, dass du für neun Jahre mein Präfekt und acht Jahre lang mein Religionslehrer warst. So wie ich, wurden viele Jugendliche in der Schule durch dich gefördert und haben viel Ermutigendes mitbekommen. Du hast den einzelen Menschen gesehen mit seinen Wachstums-Chance gesehen, und das war für mich persönlich sehr entscheidend und hilfreich.

 

Ein feuriges, lachendes, freies und sehr sympathisches Bild von Kirche konntest du sichtbar machen. Du hast uns alle immer wieder hinausgeschickt, du hast missionarisch gedacht und gehandelt, die Welt war deine Bühne, und wir alle durften mitspielen; bei Berg-touren und verrückten Reisen in noch verrückteren Autos, durch Experimente und Wagnisse, für die heute ein Erzieher, Lehrer und Priester nicht unwesentliche Schwierigkeiten bekommen würde. Einer deiner Zöglinge, der jetzt auch schon als Lehrer in Pension ist, hat über dich gesagt: „Der Albert war als Erzieher nach pädagogischen Grundsätzen oft unmöglich, aber was mich am meisten ärgert, ist: Er hat alles richtiggemacht!“

 

Nach zwölf Jahren wurdest du nach Wien in den 10. Bezirk versetzt. Ich weiß nicht, ob du dich damals gesträubt hast, jedenfalls hast du Graz losgelassen und hast dich als Kaplan in den „Steinbruch Favoriten“ voll mit Begeisterung eingelassen. Nachdem du zehn Jahre am Ettenreichgymnasium unterrichtet hast, gab es in der Apostelpfarre am Salvatorianerplatz zwölf Jugendgruppen und volles Leben.

 

Dazwischen folgte ein Jahr Militärseelsorger bei der UNO-Truppe auf den Golanhöhen. Für uns fast ein Schock: Albert ein Pazifist und fern jeglicher Autoritätsgläubigkeit als Offizier? Du bezeichnest diese Zeit als sehr fruchtbar für dein Leben. Du hast dort nicht nur eine Kirche gebaut, sondern an der Gemeinschaft dieser Männer zwischen 30 und 50 und an deren Freundschaft mit Gott.

 

Deine nächste Station war Pfarrer in Mariahilf. Auch hier waren es wieder die Zeichen der Zeit, die dich bewogen haben, unkonventionell und konsequent Taten zu setzen. Ein aufgefundener Obdachloser hat dich und das Amerling-Gymnasium in Bewegung gesetzt, hat eine Wiener Unterkirche, eine „Gruft“, zu neuem Leben erweckt. Was mit einer Wärmestube mit Schmalzbroten und Tee in der Adventzeit begann, ist heute Wiens wohl bekannteste Obdachlo-seneinrichtung der Caritas. Gegen massive Widerstände deiner „Mitchristen“ bist du mit deinen Schülern auf die Straße gegangen und hast für die Ein-richtung „Ganslwirt“ (sozialmedizinische Dogenberatungsstelle) demonstriert. Mit weißen Kreuzen habt ihr kundgetan, dass dieser Bezirk „Maria-hilf“ heißt und nicht „Raus mit Euch“. Beide Einrichtungen existieren heute noch als Mustereinrichtungen im Sozialbereich. Dafür wurde dir dann 2013 im Wiener Rathaus die „Professor Dr. Julius Tandler-Medaille“ verliehen, eine Anerkennung und Würdigung, die Personen zuteilwird, die sich durch ihre uneigennützige und aufopfernde Tätigkeit um das Wohl der Mitmenschen besonders verdient gemacht haben.

 

Eines ist hier noch bemerkenswert, weil biblisch: Du warst ein Initiator. Wenn die Sache gestartet war und eine bestimmte Größe erreicht hatte, hast du dich zurückgezogen und andere weiterarbeiten lassen. Wer dich kennt, weiß, dass das Organisieren, das Durch-organisieren und das Planen bei dir hinter der Improvisation gestanden sind. Aber du hast immer Leute begeistern und gewinnen können, die für dich deine Ideen in ein brauchbares System gebracht haben. Du hast solche Menschen auch zugelassen und nicht auf deine Urheberrechte gepocht.

 

Der Abschied aus Mariahilf war für dich sehr schwer, weil wir als Ordensgemeinschaft mit großer Mehrheit beschlossen haben, diese Pfarre und Niederlassung an die Erzdiözese Wien wegen Personalmangel zurückzugeben.

 

Interessant war, dass gerade die Menschen, die vorher die Einrichtung der Gruft massiv abgelehnt haben, jetzt dieselben Menschen waren, die argumentiert haben, dass die Gruft ohne Albert zum Scheitern verurteilt sei. Das wollten sie nicht. Schön für dich, dass hier eine 180-Grad-Wendung passiert ist!

 

Und dann kam die Zeit als Rektor in der Donaucitykirche, wozu du rück-blickend sagst: Ein Glücksfall! Ein doppelter Glücksfall, für dich und für die aufzubauende Gemeinde! Dort gab es nichts zu verändern, dort war alles neu, bis hin zur Kirche. Als pensionierter Diözesaninspektor für Religionsunterricht an Wiener AHS und zum Hofrat ernannt, konntest du dich austoben. Und wieder hattest du sehr bald MitarbeiterInnen, die für ein Mindestmaß an Ordnung sorgten. Das Rektorat „Christus, Hoffnung der Welt“ wurde zum Aushängeschild der Buntheit unser Kirche in Wien. Vom Rosenkranz bis zu „Wir sind Kirche“ und zuletzt du als „ungehorsamer Priester“ hatte hier alle und alles Platz, und zwar nicht als Konkurrenz, sondern als eine bunte Blumenwiese, die erst dadurch in ihrer Farbenpracht erfreuen kann. Übrigens: Kirchlich wurdest du auch zunächst EB Geistlicher Rat und dann EB Konsistorialrat. Aber das hast du nie gebraucht und hervorgekehrt.

 

Und mit 77 Jahren hast du 2013 nochmals etwas Neues in der Salvatorpfarre in Graz angefangen. „Vielleicht wird die Salvatorpfarre mein letztes Abenteuer vor der Einfahrt in den ewigen Heimathafen“ hast du damals im Pfarrbrief geschrieben. Du hast dich mit jugendlichem Elan eingelassen und dann gekämpft um das Bleiben. 2017 bist du dann im Gehorsam nach Mistelbach gezogen.

 

Lieber Albert, die 60 Jahre waren nicht die Gerade einer Autobahn, sie sind keine reine Erfolgsgeschichte. Denn bei allen Übergängen und Veränderungen, hast du dich heftig gewehrt, aber letztlich hast du dich der Entscheidung der Mehrheit gefügt und sie im Gehorsam angenommen, auch wenn du es nicht für richtig empfunden hast. Du hast mir damals aus Graz geschrieben: "So legen wir, du und ich, die Zukunft in Gottes gute Hände, wie ich täglich bei der Komplet mit besonderer Aufmerksamkeit bete.“

 

Darin liegt deine Grundhaltung und so etwas wie ein roter Faden ist sichtbar, der sich durch dein bewegtes und reiches Leben zieht: dein Gottvertrauen. Diese Eigenschaft unseres Ordensgründers, des seligen P. Franziskus Jordan, verkörperst du fast eins zu eins! Nach außen wirkt es manchmal wie Naivität.

 

Aber Naivität setzt nichts in Bewegung, Gottvertrauen schon, ja es versetzt Berge. Was du predigst, kommt von Herzen, und das spricht die Leute an. Zu Deinem Gottvertrauen kommt noch Menschenvertrauen dazu.

 

Du gehst freundlich und direkt auf Menschen zu, und du traust ihnen auch etwas zu und lässt etwas riskieren. Und auch wenn jemand einen Fehler macht, ist das für dich keine Katastrophe. Du lässt vieles wachsen bis zur Ernte.

 

So konntest du schon viele gute Früchte ernten. Dein größter Wunsch war überall eine gute Gemeinschaftsbildung – mit den Menschen und mit Gott.

 

Ich möchte nochmals unseren Gründer, den seligen Franziskus Jordan zitieren, wenn er uns ans Herz legt: Sie sind berufen zu leuchten und der Welt das Licht zu zeigen“. Wir sind berufen zu leuchten (das aus dem Inneren kommt) und nicht zu glänzen (das Äußerlich ist). Das ist nicht spektakulär, es ist die tägliche durchgehaltene Treue, das Dranbleiben, das Feuer zu hüten!

 

Diese Früchte zählen, das Autenthische interessiert und überzeugt. Nicht in erster Linie unsere Werke, das Geschaffene, Aufgebaute, sondern das, was und wie wir leben – das Feuer, das in uns brennt, das Interesse und die Leidenschaft für das Leben, das spürbar ist im Umgang miteinander.

 

Und was aus unserer Anfangsbegeisterung geworden ist durch dieses jahrzehntelange treue Dranbleiben, im Suchen und Ringen, im Kämpfen und Leiden – was da an Güte und Menschenfreundlichkeit, an Leidenschaft und Barmherzigkeit hervorleuchtet, das hat Überzeugungskraft. Dieses Zeugnis ist gefragt und macht Mut. Und das ist unser wesentlicher Beitrag als ältere und alte Menschen.

 

Ein altes und sehr vertrautes Bild für den Priester ist der Hirte. Der gute Hirte weiß sich dem lebendigen Menschen verpflichtet. Das biblische Wort vom „Leben in Fülle“ (Joh 10,10) ist seine Vorgabe und Zielrichtung. Hirte sein in diesem Sinn meint, ein feines Gespür, Fingerspitzengefühl zu haben und zwischen den Tönen unterscheiden zu können. - Und: man muss auch die Hirten – uns Priester - immer wieder daran erinnern, dass auch sie nur Schafe sind.

 

Wir sind geweiht, damit mehr Liebe in die Welt kommt. Da gilt es auch um der Liebe willen jene wahrzunehmen, die wir, die ich verletzt habe, die ich nicht erreicht habe oder die mich auch überfordert haben.

 

Wir sind gesendet, um Segen zu sein. Das Segensbedürfnis ist nach wie vor sehr groß! Ich bin durch mein Wirken auch zur Last und Belastung gewor-den, habe Lasten auferlegt.

 

Wir sind geweiht, Zeichen und Werkzeug zu sein, damit Menschen mit Gott in Gemeinschaft kommen. Manchmal gelten wir als Hindernis, als Mauer zwischen Menschen und Gott.

 

So ist das Gedenken an die eigene Weihe und Sendung verbunden mit der Bitte um Reue und Umkehr, um Vergebung und die Heilung der Erinnerung, dass ich im Frieden mit mir und mit den Menschen bin. Wir leben in einer Zeit der Reinigung. Das tut weh, macht uns ärmer und einfacher, bringt uns hoffentlich aber wieder näher in die Freundschaft mit Jesus.

 

Jede Lebensphase, jede Alterstufe ist eine Herausforderung für unser Leben und unser Menschsein. In jeder Lebensphase gibt es Chancen und Gefährdungen. Jede Phase hat vermutlich auch ihre blinden Flecken, d. h. dass wir wichtige Werte vergessen oder links liegen lassen, weil anderes scheinbar wichtiger ist. Das Alter bringt manchmal zum Vorschein, was in den Zeiten der vollen Aktivität nicht auffiel, und erhellt so die vorhergehenden.

 

Die ersten Christen haben die neue Lebenskraft, die von Christus ausging, mit der Wirkung des Weines verglichen: wie der Wein, der in südlichen Ländern selbstverständlich immer zum Essen gehört, zu guten, offenen Gesprächen anregt und das Gefühl verleiht, dass man zusammengehört, dass alles irgendwie leichter wird, so ist der Geist Jesu das Lebenselixier, der Geschmack am Leben. Wer davon etwas versteht, für den schmeckt das Evangelium und das Leben nach dem Evangelium wie Wein, wohltuend, anregend, aufbauend.

 

Lieber Jubilar Albert: Möge uns heute alle an deinem Fest der Dankbarkeit und Treue der Geist geschenkt werden, von dem es heißt, dass wir durch ihn den Geschmack finden am Rechten, an der Kraft und Würze des Lebens!

 

Ad multos annos!

 

P. Josef Wonisch SDS,

Provinzial der Salvatorianer in Österreich und Temeswar

 

Fotos vom Jubiläumsfest von P. Albert Gabriel Linz finden Sie auf der Homepage der Pfarre St. Peter am Wimberg

 

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