Weihnachten - das Licht der Zuversicht ins eigene Leben hineinlassen
Seit 800 Jahren ist die Michaelerkirche ein Zeugnis des Glaubens und des Kunstsinns unserer Vorfahren.
Am 3. Oktober dieses Jahres wurde hier eine facettenreiche Ausstellung eröffnet, die die Besonderheit, Schönheit und Wichtigkeit dieses Gotteshauses in der wechselvollen Geschichte des 800-jährigen Bestehens kurzweilig darlegt.
Der Weihnachtsgruß 2021 auf YouTube als Video
Acht Stationen geben einen Überblick über die acht Jahrhunderte, die ihre Spuren in dem Bauwerk hinterlassen haben.
Die achte Station ist dem Wirken der Salvatorianer gewidmet, die die Michaelerkirche seit 1923 betreuen. Sie hat als Motto das lateinische Wort: uni-versus – Alle. Alle Menschen, alle Völker, alle Nationen der Einen Welt.
Eine etwa 2 Meter hohe „Weltkugel“ wurde in der linken Seiten-kapelle (Werdenbergkapelle) installiert, um die man herumgehen kann. Ein breites Band umspannt die Weltkugel, auf der in Feldern kurze Texte in Deutsch und Englisch die Vision unseres heuer am 15. Mai in Rom seliggesprochenen Gründers, P. Franziskus Jordan, und die Spiritualität der Salvatorianer dokumentieren.
Das Blickfeld zeigt die Verschiedenheit der Männer und Frauen der Salvatorianischen Gemeinschaften, die diese Vision auf je verschiedene Weise leben.
Das nicht ursprüngliche Altarbild im „Hintergrund“ zeigt das Wunder der Hl. Nacht, das vom Franz Anton Maulbertsch, einem herausragenden Maler des österreichischen Spätbarocks, gemalt wurde.
Weihnachten ist unser Haupt -und Titularfest. Es war für unseren Gründer besonders wichtig geworden, weil die Geburt von Jesus Christus, dem Heiland der Welt, für alle Menschen des gesamten Erdkreises bedeutsam ist.
Perspektive, Hoffnung und die Kraft der Zuversicht brauchen die Menschen heute mehr denn je. Wie der Advent ist Weihnachten eine Chance, das Licht der Zuversicht ins eigene Leben hinein-zulassen und anderen weiterzugeben.
Doch warum fällt das oft so schwer?
Wir konzentrieren uns leicht einseitig auf das Negative: Mit dem, was fehlt oder belastet oder mit dem, was in der Gesellschaft, der Politik, in der einen Welt und Kirche schiefläuft.
Das Positive hingegen gerät dann schnell aus dem Blick. Der Fokus auf das Negative hat durchaus sinnvolle Gründe! Das Problem liegt in der Einseitigkeit. In der Folge erscheint die Wirklichkeit negativer, als sie ist: gefährlicher, dunkler, schlechter, katastrophaler. Und dies schwächt unsere Zuversicht.
Es braucht beides: den Blick auf das Negative und Schwierige und die Aufmerksamkeit für das Positive, Aufbauende und Mutmachende.
Weihnachten ist und bleibt auch für uns Menschen im 21. Jahrhundert die frohe Botschaft, die Hoffnung und Zuversicht schenken möchte, wenn der Engel Gottes zuerst den Hirten auf dem Feld verbindlich zusagt:
Fürchtet euch nicht, denn siehe,
ich verkünde euch eine große Freude,
die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
er ist der Christus, der Herr.
Möge große Freude und die Kraft der Zuversicht ihr Herz erfüllen!
Gesegnete und frohe Weihnachten!
Provinzial P. Josef Wonisch