
Aktuell in Vorbereitung
Neben dem Sammeln und Bewahren sind auch das Erforschen und Vermitteln von Erkenntnissen wesentliche Aufgaben der modernen Archivarbeit, damit einschlägiges Wissen nicht nur sortiert und gehortet, sondern auch verstanden und weitergegeben wird. Nur so kann die Vergangenheit durch die Gegenwart für die Zukunft tatsächlich wertvoll und fruchtbar gemacht werden.
Vor diesem Hintergrund hat die Provinzleitung unter P. Josef Wonisch SDS das Provinzarchiv in Wien damit beauftragt, die ersten einhundert Jahre der Salvatorianer in Österreich (1923-2023) in einem umfassenden Forschungsband für ein breites und interessiertes Publikum darzustellen bzw. anschaulich zu machen. Dafür wurden Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen als AutorInnen gefunden, die nicht notwendigerweise ein Näheverhältnis zur Gesellschaft des göttlichen Heilandes, aber eine ausgezeichnete Expertise haben; ihre Aufgabe ist es nun, die salvatorianische Entwicklung mit ihren zahlreichen Hürden und Höhepunkten durch das zwanzigste und am Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts fundiert und objektiv zu beleuchten und in einen ebenso gesellschaftlichen wie historischen Kontext zu stellen bzw. innerhalb dessen zu erklären.
Anfänge der Salvatorianer in Österreich
Neben mehreren großen, zeithistorischen Kapiteln etwa über die Anfänge der Salvatorianer in Österreich, ihre Seelsorge- und Missionsarbeit, die beiden Weltkriege und das Leben unter dem Joch des Kommunismus werden auch die hiesigen, ehemaligen Ordensniederlassungen (Gurk, Hamberg, Graz, Lochau usw.) sowie verschiedene Persönlichkeiten der salvatorianischen Welt vorgestellt und entsprechend ihrer Verdienste und Leistungen gewürdigt; u. a.: P. Johannes Blum (1904-1995), P. Gregor Gasser (1868-1913), P. Theophilus Muth (1879-1939), P. Aloys Scheidl (1898-1969) und P. Paulus Weinschrott (1919-1960).
Selbstkritische und authentische Publikation
Redaktionell verantwortlich für diese einzigartige Darstellung des salvatorianischen Werdens und Wirkens in Österreich zeichnen der Ordenshistoriker P. Peter van Meijl SDS, der Provinzarchivar Robert Passini und der Verfasser dieser Zeilen: „Uns ist sehr daran gelegen, eine aufrichtige, weil selbstkritische, authentische und wegweisende Publikation auf den Weg zu bringen. Dafür ist die übergreifende bzw. ergänzende Zusammenarbeit von intimen Kennern des Ordens sowie außenstehender WissenschaftlerInnen unumgänglich wie gewünscht.“
Forschung wird großgeschrieben
Dass Forschung und Vermittlung im Provinzarchiv der Salvatorianer in Österreich großgeschrieben werden, zeigen auch die zahlreichen, oftmals mehrsprachigen Veröffentlichungen der jüngsten Vergangenheit; u. a.:
- Das Gründungscharisma von Pater Jordan Im Spannungsfeld zwischen Ursprung, Wandel, Anpassung (1878-1915)
P. Peter van Meijl / Martin Kolozs, 2018
- Klare Erkenntnis für P. Franziskus Jordan am Grab des Petrus Canisius
P. Peter van Meijl, 2021
- - Alles für den Heiland
Lebensbild des seligen P. Franziskus Jordan
Martin Kolozs, 2021
Daneben erscheinen in regelmäßigen Abständen die aussagekräftigen und profun-den Artikel sowie kleineren Beiträge der beiden Provinzarchivare Robert Passini und Mag.a Doris Fries; zum Beispiel in diesem Heft [Anmerkung Red.: die Salvatorianer 2/21] unter der Rubrik „Aus dem Provinzarchiv“ oder online unter: www.salvatorianer.at/archiv
Alle diese Publikationen sind sowohl eine maßgebliche Aufgabe des Ordensarchivs als auch ein starkes Lebenszeichen seiner Forschungsarbeit vor Ort und ebenso eine bleibende Einladung an alle Leserinnen und Leser, sich selbst mit der eigenen Ge-schichte auseinanderzusetzten, daraus Erkenntnisse zu gewinnen und dadurch für die Zukunft Entscheidendes zu lernen.
Auf Wunsch kann das Provinzarchiv der Salvatorianer in Wien, Österreich auch besucht und besichtigt bzw. als Forschungsstätte genutzt werden. Termine dafür kön-nen telefonisch oder per E-Mail jederzeit vereinbart werden: +43 1 5338000 39 / provinzarchiv@salvatorianer.at
Inzwischen setzen wir die Arbeit am Jubiläumsband für das Jahr 2023 fort und werden hoffentlich unserem Motto gerecht: „Im Alten die Möglichkeiten für das Neue entdecken.“
Autor: Martin Kolozs
Der Artikel erschien in "die Salvatorianer" 2/21