Der stumme Schrei
Die Gebetsfeier im Linzer Dom, die von der Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl und dem Marianisten P. Hans Eidenberger organisiert wurde, stand unter dem Motto Der stumme Schrei am Sklavenmarkt Europas. „Gebet und konkretes Handeln sind die zwei unerlässlichen Säulen unseres Engagements gegen den Ausverkauf der Menschenwürde und gegen das Wegschauen", so Sr. Maria Schlackl. "Wir wollen den stummen Schrei ausgebeuteter Frauen, Kinder, Männer mitten in Österreich, am Sklavenmarkt Europas und letztlich der ganzen Welt, vernehmbar machen.“
Bischof Manfred Scheuer berichtete, dass sich die österreichischen Bischöfe vor einem Jahr gemeinsam mit Aktivist*innen und Expert*innen mit den Ursachen von und möglichen Maßnahmen gegen Menschenhandel befasst hatten. Österreich sei durch seine geografische Lage ein Transit- und ein Zielland für Menschenhandel. Deshalb werde sich die Bischofskonferenz intensiv mit dieser Thematik auseinandersetzen.
Wie schnell man in diesen Teufelskreis, auch in Österreich, geraten kann, wurde mit drei Geschichten betroffener Frauen verdeutlicht, die bei der Gebetsfeier vorgetragen wurden. Sr. Maria Schlackl: „Wir wollen jeder und jedem dieser Menschen ins Gesicht schauen und ihnen zuhören. Gemeinsam, so meine Hoffnung, wird es möglich, die Ketten der Ausbeutung, die unsichtbaren Fäden der Abhängigkeit und der Sklaverei zu sprengen. Auf diese Weise werden ihre Lebensgeschichten zu Geschichten neuen Lebens, der Hoffnung und Würde.“
Die ökumenische Gebetsfeier kann auch als Video auf YouTube nachgesehen werden.