In Österreich angekommen ...
Dort erhielten in Kooperation mit dem Flüchtlingsverein der Pfarrgemeinde „Ober St. Veit“ und dem St. Josef Hospital insgesamt 16 Familien seit Kriegsbeginn eine Bleibe. Einige sind mittlerweile wieder in die Ukraine zurückgekehrt, weil es gar nicht lebbar war für sie in der Fremde. Andere sind nach Deutschland weitergereist und haben dort eine Unterkunft bei Bekannten und Verwandten gefunden, die bereits dort leben. Polina und ihre Familie sind geblieben. Mittlerweile hat Polina noch einen Bruder bekommen. Er hat in der Fremde das Licht der Welt erblickt. Polina erzählt uns, was sie im vergangenen Jahr erlebt hat.
Polina, du musstest die Heimat verlassen und nach Österreich kommen. Was war schwer für dich? Was vermisst du besonders? Am Anfang? Heute?
Es war schwierig und wir waren sehr traurig, dass wir unser Land verlassen mussten. Wir haben alles verloren und wir mussten unser neues Haus zurücklassen. Ich konnte die Schule nicht mehr fertig machen. Wir müssen uns erst an die neue Umgebung in dem fremden Land gewöhnen und natürlich auch eine neue Sprache lernen.
Heute haben wir neue Freunde, aber wir vermissen unsere ukrainischen Freunde, und mein Vater möchte arbeiten und Geld verdienen. Wir haben ein Baby bekommen. Oft fühlen wir uns noch immer sehr fremd, zum Beispiel auch ich in der Schule.
Was findest du gut daran, dass du hier bist?
Ich mache eine Ausbildung, ich lerne eine neue Sprache, ich gehe gerne in die Schule und, was mich sehr freut, ist, dass ich so viele neue Möglichkeiten habe. Wir sind in Sicherheit, es ist kein Krieg, aber wir machen uns große Sorgen um unsere Heimat.
Wenn du an deine Eltern denkst, was ist schwer für sie?
Die Eltern verstehen die Sprache nicht so gut. Sie benötigen immer Hilfe und einen Dolmetscher.
Was macht euch hier Freude, obwohl ihr in der Fremde seid?
Meine Eltern freuen sich über unser Baby und dass ich fleißig lerne und über die vielen Dinge, die ich mache. Wir haben gute Hilfe und Unterstützung.
Was ich auch sagen möchte, ist, dass ich in Österreich echt viele Möglichkeiten für meine Zukunft finde. Ich kann Sport machen, etwa Volleyball spielen und wir zeichnen in der Schule. Vor allem fühle ich mich sicher, dass uns jetzt keine Bombe treffen kann. Ich möchte neue Freunde finden, und wenn ich in die Oberschule gehen werde, dann glaube ich: Es wird super! Ich muss noch fünf Jahre studieren. Ich habe bis jetzt nur ein Jahr Deutsch gelernt, aber ich kann das schon sehr gut. Das freut mich.
Ich danke Österreich, den Schwestern, dem Krankenhaus, und allen, die uns helfen. Danke schön!
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Lukas Korosec
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Mit Polina unterhielten sich Sr. Edith Bramberger und Sr. Ulrike Musick.
Der Artikel erschien im „Salvator weltweit“, Ausgabe 23/24, S. 9.