
Einladung zum Internationalen Reflexions- und Gebetstag gegen Menschenhandel
Anschließend im Domcenter Begegnung und Gespräch bei einer Tasse Tee oder Kaffee:
- Was ich dazu schon immer fragen wollte.
- Bei uns doch nicht - oder doch?
- Vernetzt wirksdam werden - wie ist das möglich?
Der "Kampf" gegen den unerbittlichen Menschenhandel muss dringend von ALLEN verstärkt werden, besonders von den verantwortungsbewussten christlichen Gemeinden sowie von den Entscheidungsträger:innen in Kirche und Politik.
Die engagierte Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl, Gründerin und Leiterin der Initiative "Aktiv gegen Menschenhandel – aktiv für Menschenwürde", hat oft in ihren Gesprächen die Erfahrung gemacht, dass Menschenhandel ein lästiges Randthema ist, das auch noch behandelt werden soll.
"Ich persönlich denke an jene Frauen jeglichen Alters, die mitten unter uns, tagtäglich sexuell und gewaltvoll missbraucht werden – und das alles hinter verschlossenen Türen und abseits der Öffentlichkeit!", weist Sr. Maria Schlackl eindringlich auf diesen gravierenden gesellschaftlichen Missstand hin.
Es ist daher für sie entscheidend, dieses drängende Thema öffentlich zu machen, weil es uns alle etwas angeht! Der Handel mit Menschen als bloße Ware muss ein absolutes No Go sein; er darf nicht als Freibrief für ein lukratives, verborgenes Geschäft dienen! "Wir sprechen hier von Geschäften, Waren, Märkten und Nachfrage und vergessen dabei, dass es sich um Menschen handelt!", mahnt die passionierte Salvatorianerin.
Zudem werden die Stimmen lauter, insbesondere von der UNO und dem Europäischen Parlament, die betonen: Die Nachfrage muss eingedämmt werden, denn der legale Markt erzeugt Menschenhandels-Opfer! "Wollen wir das zulassen?", hinterfragt Sr. Maria Schlackl eindringlich.
Sie und ihre engagierten Mitstreiter:innen laden deshalb zu einem nachdenklichen Innehalten um 18.15 Uhr während des Gottesdienstes im Mariendom in Linz ein. Anschließend um 19.15 Uhr finden weiterführende, intensive Gespräche im Domcafé statt, um das Bewusstsein zu schärfen und Lösungen zu diskutieren.
Musical ehrt heilige Josephine Bakhita
Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Wien (Stumpergasse 13) erinnert am Samstag eine Aufführung des Musicals "Bakhita - Sehnsucht nach Freiheit" vom oberösterreichischen Priester und Liedermacher Heinz Purrer an die moderne Heilige. Purrer wird dort um 17 Uhr mit seiner Gruppe "Sing & Pray" auftreten, mit der er bereits im Vorjahr einen Tonträger mit einer konzertanten Live-Aufführung des Musicals veröffentlicht hat. Purrer, der überdies auch eine Messe für die Heilige komponierte, erklärte im Interview mit Kathpress, dass sich die packende Biografie der gebürtigen Südsudanesin "hervorragend" für die dramatische Inszenierung eignet.
8. Februar: Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita
Warum der 8. Februar? Weil er auch der Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita (1869–1947), , die bereits als Kind entführt und auf Sklavenmärkten verkauft worden ist.
Sie wurde in Darfur, im heutigen Sudan, geboren und gehörte zur ethnischen Gruppe der Daju. Ihr Leben nahm eine dramatische Wendung, als sie im zarten Alter von etwa sieben Jahren von skrupellosen Sklavenhändlern entführt wurde, die ihr den Namen „Bakhita“, was sinnigerweise „die Glückliche“ bedeutet, gaben. Ihren echten Geburtsnamen hatte sie unter dem Schock der Entführung vergessen.
Der Leidensweg, den Josephine in ihrer Sklaverei ertragen musste, war geprägt von wiederkehrendem Schmerz und unerträglichen Qualen, die die Dunkelheit jener Zeit widerspiegeln. Sie wechselte mehrfach unwillentlich ihre Besitzer und unterlag harten, schmerzlichen Misshandlungen, die ihrer Seele und ihrem Körper schwere Wunden zufügten.
Das Schicksal führte sie schließlich nach Italien. Im Jahr 1883 wurde sie an einen italienischen Konsul verkauft und später der freundlichen Verantwortung der Familie Michieli anvertraut. In Italien begegnete sie zum ersten Mal der Christlichen Glaubenslehre, insbesondere durch die segensreichen Begegnungen mit den Canossianerinnen in Venedig.
Josephines spirituelle Transformation kulminierte in ihrer Taufe im Jahr 1890, bei der sie den christlichen Namen Josephine annahm. Ein Gerichtsurteil in Italien erkannte ihre Freiheit an, da Sklaverei dort illegal war.
Durch den Eintritt in den klösterlichen Orden der Canossianerinnen im Jahr 1896 begann ein neues Kapitel in Josephines Leben. Innerhalb der gemauerten Ruhe des Klosters in Schio, einer malerischen Stadt in Norditalien, verbrachte sie mehr als fünf Jahrzehnte als demütige Ordensschwester. Sie fiel durch ihre tiefe Spiritualität, ihren unerschütterlichen Glauben und ihre unendliche Güte auf – Eigenschaften, die sie weithin respektiert und für ihre Dienste als Pförtnerin, Köchin, Hausmeisterin, aber auch als geschätzte spirituelle Beraterin bekannt machten.
Papst Johannes Paul II. würdigte Josephine Bakhita durch ihre Seligsprechung im Jahre 1992 und ihre Heiligsprechung im Jahre 2000. Sie wird als Schutzpatronin der Opfer von Menschenhandel und Sklaverei verehrt. Ihre Bedeutungsvolle Lebensgeschichte zeugt davon, wie tiefes Leid in kraftvolle Hoffnung und Liebe transformiert werden kann, ein leuchtendes Beispiel für die Vergebung und den Triumph der Gnade über den Hass.
Mehr Informationen:
Pastorale Orientierungen zum Menschenhandel
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